Das BZBS arbeitete seit dem 01.09.2019 an einem ERASMUS+ Projekt mit einer Schule in Jyväskylä, Finnland. Das Projekt lief über 23 Monate und trug den Titel „Jumping over Barriers – sport and freetime activities for handicapped and non-handicapped pupils“.  Aaron Bahr, Ville Savonen, Jenny Spiller und die Stadtteilschulklasse 8/9 arbeiteten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrerinnen und Lehrern aus Jyväskylä.

Hintergrund des Projekts war die Idee, ein weiteres Erasmus+ Projekt, diesmal mit Schülerinnen und Schülern, zu organisieren, nachdem beide Länder (Deutschland und Finnland) bereits erfolgreich im J-NCL-Projekt zusammengearbeitet hatten. Zu diesem Zweck wurde der bestehende Kontakt zwischen dem BZBS und der Valteri-koulu Onerva Schule in Jyväskylä genutzt, um eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen zu etablieren.

In Jyväskylä entstand die Idee aus der Empfehlung der Schulbehörde, dass sich jeder Schüler/ jede Schülerin, egal ob beeinträchtigt oder nicht, mindestens 1-2 Stunden pro Tag bewegen soll und damit auch die Frage wie Inklusion im Sport- und Freizeitbereich gefördert und weiterentwickelt werden kann. Finnland nahm die Idee des Projekts „Jumping over Barriers – Sport- und Freizeitaktivitäten für Beeinträchtigte und Nichtbeeinträchtigte Schüler*innen“ freudig an, um Kindern und Jugendlichen mit Sehbeeinträchtigung die Teilhabe an eben solchen Aktivitäten zu ermöglichen. Das Projekt sollte herausarbeiten, was erforderlich ist, um Teilhabe zu ermöglichen und inwieweit eine Verbesserung der Sport- und Freizeitaktivitäten in Finnland möglich ist.

In Hamburg ist die Situation für Schüler und Schülerinnen ähnlich und hier fehlen neben den Sport- und Freizeitaktivitäten oft soziale Kontakte außerhalb der Schule. Aufgrund der langen Schulwege findet ein Großteil der sozialen Kontakte meist in der Schule statt. Die Schüler sollten ermutigt und gestärkt werden, ihre Freizeit aktiver zu gestalten. Für sehbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche ist dies mit vielen verschiedenen Barrieren verbunden. Ziel dieses Projekts war es, den Austausch und gemeinsame Sportveranstaltungen zu nutzen, um Barrieren abzubauen und gemeinsame Kontaktpunkte zu schaffen.

Mit insgesamt 16 blinden und sehbeeinträchtigten Schülern und Schülerinnen sowie sechs Lehrer*innen und Erzieher*innen aus Finnland und Deutschland wollten wir die verschiedenen Sport- und Freizeiteinrichtungen in der jeweiligen Stadt kennenlernen, mögliche Barrieren identifizieren und diese im besten Fall „überspringen“.

Der Besuch der finnischen Schülerinnen und Schüler sowie das Blindenfußballturnier am BZBS mussten aufgrund der Bestimmungen durch COVID-19 ausfallen. Der Besuch der deutschen Schülerinnen und Schüler und das angestrebte Goalball Turnier mussten leider ebenfalls ausfallen.

In einer Projektwoche wurden Unterrichtseinheiten in Englisch und Deutsch zum Blindenfußball erarbeitet. Diese Unterrichtseinheiten können von anderen Schulen genutzt und ausprobiert werden. Das Material wurde ebenfalls der Sportabteilung des Lehrerinstituts Hamburg zur Verfügung gestellt.