„Coro-flex-eration“ – Eine kooperative Teilnahme am FLEX Theaterfestival 2020 in Zeiten des Coronavirus

Die hier beschriebenen Projekte haben ihren Ursprung in der Bewerbung des BZBS
für eine Künstlerkooperation und die damit verbundene Teilnahme am Hamburger
Theaterfestival 2020. Beworben hat sich das BZBS gleich mit zwei unterschiedlichen Schülergruppen und Abteilungen.
Eine Abteilung und Schülergruppe setzt sich aus dem Wahlpflichtkurs Kunst der
Stadtteilschule des BZBS zusammen, die andere Gruppe aus dem Wahlpflichtkurs
Theater der Abteilung Handelsschule des BZBS.
Mitte 2019 kam es zu einem örtlichen Zusammenschluss des BZBS Handelsschule
mit der Heinrich-Hertz-Schule und somit wuchs der Wunsch auch schulisch
miteinander zu kooperieren. Schon Ende des Schuljahres 2018/2019 unternahm man eine gemeinsame Projektwoche im Theaterbereich. Die aufgenommene
Kooperation wurde mit dem Ziel einer Aufführung bei dem Theaterfestival FLEX
fortgeführt.
Die Freude war dementsprechend groß, als wir erfuhren, dass gleich beide Projekte
des BZBS genehmigt wurden: Ein Kooperatives Theaterstück der Heinrich-Hertz-
Schule und der BZBS zum Thema Global und Lokal und das Kunstprojekt Inside
Out.
Ende Oktober wurden die ersten Absprachen mit der Fachreferentin Theater Isabell
Jannack getroffen. Im November fanden die ersten Vorstellungs- und
Planungstreffen mit der Künstlerin Viola Kiefner statt. Ab Anfang Januar konnten
alle Beteiligten und Kurse in die Arbeit einsteigen und haben bis Mitte März
Beachtliches geleistet.
Mit dem Auftreten des Coronavirus handelten alle Beteiligten gemeinschaftlich, um
ihre bisherigen Erfolge zu sichern. Einige der Ergebnisse sowie auch einige Erfahrungsberichte und Reflektionen sollen hier geschildert werden.
Im Folgenden werden zunächst das Kunstprojekt Inside Out und später das
Theaterprojekt Global und Lokal aus der Perspektive von Lehrer*innen und
Schüler*innen dargestellt.

Weiterführende Informationen und Eindrücke erhalten Sie in der Projektbeschreibung, sowie in den Videos goldener Schirm und Sonnenschirm.

Projektgruppe „Bildung und Lernen bei Kindern und Jugendlichen mit JNCL“ veröffentlicht Ergebnisse in einem Fachbuch

Erasmus-Projekt „Bildung und Lernen bei Kindern und Jugendlichen mit JNCL“ (2014 – 2017)
Unter der Koordination von Bengt Elmerskog, Pädagoge von Statped/Norwegen, arbeiteten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Finnland, England, Schottland, USA und Dänemark drei Jahre an dem Ziel, ein nicht-medizinisches Fachbuch zu erstellen, das fundiert die Bildungs- und Lernsituation von Kindern und Jugendlichen mit JNCL in den beteiligten nordeuropäischen Ländern darstellt und daraus abgeleitet, hilfreiche Informationen, Empfehlungen und Strategien zur Entwicklung und Unterstützung eines bestmöglichen lebenslangen Lern- und Bewältigungsprozesses (soziale Teilhabe, Lebensqualität) bietet. Außerdem wurden u.a. ein interaktives Beurteilungs- und Interventionsinstrument namens EDO (Educational Development Observation), ein Informationsvideo über JNCL sowie ein ICT-basiertes Tool (Quiz) für die Förderung des Wissenserwerbs der betroffenen Personen entwickelt. Die beteiligten Kolleginnen und Kollegen werden in der praktischen Anwendung des EDO-tools Erfahrungen mit der Handhabung dieses Instruments sammeln, sich Rückmeldung geben und damit zur Evaluation beitragen, die ggf. Ergänzungen oder Änderungen auslösen wird. Die verantwortliche Leitung in diesem Prozess liegt ebenfalls bei Bengt Elmerskog, Statped/Norwegen.
Mittels Umfragebögen (185) und Interviews (55) bei Eltern (inklusive verwaiste Eltern) und Mitarbeitern von Schulen und Beratungsstellen wurde erstmalig länderübergreifend eine Datensammlung durchgeführt, die umfangreiches Basismaterial liefert, welches von Dr. Stephen von Tetzchner an der Universität Oslo wissenschaftlich ausgewertet wurde und noch wird.
In allen beteiligten Ländern wurden zu den inhaltlichen Themenbereichen des Buches Artikel, Programme und „educational tools“ erarbeitet (z.B. Organisation von Bildung und Beratung, Unterrichtsansätze, individuelle Förderpläne, bedeutsame Lernfelder (z.B. Musik, Sport)). Der Fokus dieser inhaltlichen Arbeit lag dabei immer auf der Erfassung und Darstellung von optimierten Lernbedingungen und effektiven Unterstützungsprozessen.

JNCL-Childhood Dementia and Education 01

JNCL-Childhood Dementia and Education 02

JNCL-Childhood Dementia and Education 03

JNCL-Childhood Dementia and Education 04

JNCL-Childhood Dementia and Education 05

 

ERASMUS+ „Jumping over Barriers“

Das BZBS arbeitete seit dem 01.09.2019 an einem ERASMUS+ Projekt mit einer Schule in Jyväskylä, Finnland. Das Projekt lief über 23 Monate und trug den Titel „Jumping over Barriers – sport and freetime activities for handicapped and non-handicapped pupils“.  Aaron Bahr, Ville Savonen, Jenny Spiller und die Stadtteilschulklasse 8/9 arbeiteten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrerinnen und Lehrern aus Jyväskylä.

Hintergrund des Projekts war die Idee, ein weiteres Erasmus+ Projekt, diesmal mit Schülerinnen und Schülern, zu organisieren, nachdem beide Länder (Deutschland und Finnland) bereits erfolgreich im J-NCL-Projekt zusammengearbeitet hatten. Zu diesem Zweck wurde der bestehende Kontakt zwischen dem BZBS und der Valteri-koulu Onerva Schule in Jyväskylä genutzt, um eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen zu etablieren.

In Jyväskylä entstand die Idee aus der Empfehlung der Schulbehörde, dass sich jeder Schüler/ jede Schülerin, egal ob beeinträchtigt oder nicht, mindestens 1-2 Stunden pro Tag bewegen soll und damit auch die Frage wie Inklusion im Sport- und Freizeitbereich gefördert und weiterentwickelt werden kann. Finnland nahm die Idee des Projekts „Jumping over Barriers – Sport- und Freizeitaktivitäten für Beeinträchtigte und Nichtbeeinträchtigte Schüler*innen“ freudig an, um Kindern und Jugendlichen mit Sehbeeinträchtigung die Teilhabe an eben solchen Aktivitäten zu ermöglichen. Das Projekt sollte herausarbeiten, was erforderlich ist, um Teilhabe zu ermöglichen und inwieweit eine Verbesserung der Sport- und Freizeitaktivitäten in Finnland möglich ist.

In Hamburg ist die Situation für Schüler und Schülerinnen ähnlich und hier fehlen neben den Sport- und Freizeitaktivitäten oft soziale Kontakte außerhalb der Schule. Aufgrund der langen Schulwege findet ein Großteil der sozialen Kontakte meist in der Schule statt. Die Schüler sollten ermutigt und gestärkt werden, ihre Freizeit aktiver zu gestalten. Für sehbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche ist dies mit vielen verschiedenen Barrieren verbunden. Ziel dieses Projekts war es, den Austausch und gemeinsame Sportveranstaltungen zu nutzen, um Barrieren abzubauen und gemeinsame Kontaktpunkte zu schaffen.

Mit insgesamt 16 blinden und sehbeeinträchtigten Schülern und Schülerinnen sowie sechs Lehrer*innen und Erzieher*innen aus Finnland und Deutschland wollten wir die verschiedenen Sport- und Freizeiteinrichtungen in der jeweiligen Stadt kennenlernen, mögliche Barrieren identifizieren und diese im besten Fall „überspringen“.

Der Besuch der finnischen Schülerinnen und Schüler sowie das Blindenfußballturnier am BZBS mussten aufgrund der Bestimmungen durch COVID-19 ausfallen. Der Besuch der deutschen Schülerinnen und Schüler und das angestrebte Goalball Turnier mussten leider ebenfalls ausfallen.

In einer Projektwoche wurden Unterrichtseinheiten in Englisch und Deutsch zum Blindenfußball erarbeitet. Diese Unterrichtseinheiten können von anderen Schulen genutzt und ausprobiert werden. Das Material wurde ebenfalls der Sportabteilung des Lehrerinstituts Hamburg zur Verfügung gestellt.

 

Schülerwettbewerb „Spieglein, Spieglein an der Wand…“

Der große Gewinn

Wir, die Klasse 7/8 des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte, haben bei einem bundesweiten Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung mitgemacht und einen Preis gewonnen. Unsere Klassenkasse ist jetzt um 1000€ voller.
Das Wettbewerbsthema hieß “Spieglein, Spieglein an der Wand“. Wir haben uns mit dem Thema Schönheitsideale auseinandergesetzt und herausgefunden, wo sie überhaupt herkommen. Man sollte sich außerdem über die Trends der Jugendlichen erkundigen und recherchieren, was und wer Trendsetter sind und was sie bewirken können. Die Gruppen suchten dafür nach Bildern und Fotos im Internet.
Wir haben von September bis Dezember daran gearbeitet. Am Ende hatten wir die Auswahl, all unsere Ergebnisse in einem LAB-Book oder einem Erklär-Video vorzustellen. Unsere Entscheidung fiel auf das Erklär-Video. Das Projekt hat uns viel Spaß gemacht.
Einen großen Teil des Gewinns haben wir mittlerweile für unsere Klassenreise nach Egestorf und für einen Ausflug in den Heidepark verwendet.